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Warum du immer wieder an „falsche“ Partner gerätst – und was dahinter stecken kann

  • Autorenbild: Donata Wojcik
    Donata Wojcik
  • 22. Okt.
  • 4 Min. Lesezeit

Du lernst jemanden kennen, es fühlt sich aufregend an – und nach kurzer Zeit stellst du fest, dass der Kontakt dir nicht guttut.


Viele hochsensible Singles kennen dieses frustrierende Muster. Vielleicht ist dein Gegenüber emotional nicht verfügbar, vielleicht richtest du alles nach ihm/ihr, vielleicht gehst du mit Spielchen und sehr durchdacht und strategisch an jede Nachricht und jedes Gespräch heran, um sein Interesse zu wecken oder ihm zu vermitteln, dass du “cool” und “unkompliziert” bist mit jeder Situation, die kommt. Du hast insgesamt ein schlechtes Gefühl bei der Sache und dennoch zieht dich irgendetwas an.


Die Frage, die dann auftaucht: „Warum passiert mir das immer wieder?“


Oft stecken unbewusste Dynamiken dahinter – und die kannst du lernen, zu erkennen, verstehen und Schritt für Schritt verändern.


1. Unbewusste Prägungen aus deiner Vergangenheit


Viele deiner Entscheidungen beim Kennenlernen, Dating oder in Beziehungen triffst du nicht bewusst – sondern aus alten Erfahrungen heraus. Diese unbewussten Muster können sich z.B. auf drei Ebenen zeigen:


Gedankenmuster (Glaubenssätze)

Sätze wie „Ich gefalle meinem Gegenüber, wenn ich mich anpasse und so bin, wie er mich haben möchte“ oder „intensive Beziehungen gehen immer auch mit intensiven Verletzungen einher“ begleiten dich wie ein unsichtbarer Filter. Sie lassen dich an Partner geraten, die dieses innere Bild bestätigen.


Verhaltensmuster (Gewohnheiten)

Oft bewegst du dich in denselben Kreisen oder wählst ähnliche Partner – nicht, weil du das bewusst entscheidest, sondern weil dein Unterbewusstsein diese Wege kennt. Sie wirken vertraut und du nimmst sie viel eher wahr, weil sie deine innere Realität bestätigen, auch wenn sie nicht zu dem passen, was du dir eigentlich wünschst.


Gefühlsmuster (Vertrautheit)

Wenn Nähe in deiner Kindheit mit Distanz, Kritik oder Ablehnung verknüpft war, fühlen sich solche Konstellationen für dich unbewusst „normal“ an. Paradoxerweise wirkt das Anstrengende oder Schmerzvolle dann vertrauter als das wirklich Gesunde. Das wirklich Gesunde kann sich dann langweilig und nicht intensiv genug anfühlen - oder es schafft es gar nicht erst in deine Wahrnehmung, weil du es automatisch heraus filterst.


2. Idealisierte Vorstellungen


Gerade Hochsensible haben oft sehr idealisierte Vorstellungen von einem Partner und einer Beziehung.


Der Partner muss in ein bestimmtes Bild passen, bestimmte Interessen haben, genauso in die Tiefe gehen können, wie man selbst. Interessant sein, selbstbewusst, abwechslungsreich, wir wollen Abenteuer mit ihm erleben und auf Händen getragen werden


Und die Beziehung? Soll intensiv und aufregend sein, wir wollen einen Seelenverwandten, der uns ohne Worte versteht, dem wir tief in die Augen schauen und der dann weiß, was wir denken und brauchen. Eine Verbindung, die über das natürliche hinausgeht und uns eine transformierende, fast schon hypnotische Erfahrung bringt


Wir wollen so viel von dieser Tiefe, dass wir uns entweder blenden lassen von Menschen, die dies vermeintlich geben können oder aufgeben, weil wir denken, diese übernatürliche Erfahrung, die wir uns wünschen, wird es am Ende in der Intensität doch nicht geben. Und weniger wollen wir nicht, dann lieber alleine in unserer Traumwelt verweilen.


3. Der Zeitpunkt im Leben


Auch der Lebensabschnitt spielt eine Rolle. Vielleicht befindest du dich gerade in einer Phase, in der du häufiger auf Menschen triffst, die (jetzt gerade noch) nicht zu dir passen – etwa, weil sie noch nicht bereit für eine feste Beziehung sind, andere Prioritäten haben oder weil du sie noch nicht als potentielle Partner erkennst, da du selbst noch in deinen Mustern steckst.


Das heißt nicht, dass es immer so bleiben muss. Manchmal verändert sich allein durch Zeit und persönliche Entwicklung auch, welche Menschen, dir begegnen und welche du als potentielle Partner wahrnimmst.


Was du tun kannst, um Muster zu durchbrechen


Schritt 1: Muster erkennen

Schreib dir auf, welche Gemeinsamkeiten deine bisherigen Begegnungen, Partner und Beziehungen hatten.

  • Gab es ein wiederkehrendes Gefühl? (z. B. „Ich habe Angst vor Ablehnung, darum passe ich mich an“)

  • Haben sich die Partner in bestimmten Aspekten geähnelt? (z.B. alle eher dominant, sehr selbstsicher)

  • Haben sich die Begegnungen/Beziehungen in bestimmten Aspekten geähnelt?


Schritt 2: Glaubenssätze hinterfragen

Wenn du denkst „Ich muss mich anpassen“, frage dich:

👉 Stimmt das wirklich – oder darf ich für meine Wünsche und Bedürfnisse einstehen? Hilfreich können hier Journaling, innere-Kind-Arbeit, Coaching oder Therapie sein.


Schritt 3: Neue Entscheidungen treffen

Begegnest du einem neuen Menschen, halte kurz inne:

  • Fühlt sich die Verbindung nach echter Leichtigkeit an – oder nach Anstrengung?

  • Kannst du von Anfang an deine Bedürfnisse klar zeigen?

  • Wird dein „Nein“ respektiert?


Schritt 4: Deine idealisierten Vorstellungen hinterfragen

Frage dich

👉 Ist das, was ich mir wünsche, realistisch oder hält es mich von der Realität eher fern? Da kann ein Gespräch mit Freunden helfen, die in einer gesunden Beziehung sind. Was ist aus deren Erfahrung realistisch?

👉 Was von dem, was ich mir wünsche, ist wirklich ausschlaggebend für mein mentales Wohlbefinden und eine glückliche Beziehung und was ist Nice-To-.Have? Muss der Mann einen bestimmten Kleidungsstil oder Körper haben? Oder ist Kleidung und die Körpergröße für mein Beziehungsglück vielleicht zweitrangig? Muss er mich ohne Worte verstehen? Oder wäre es gesünder und realistischer, wenn wir offen über unsere Bedürfnisse und Wünsche reden und immer wieder gemeinsam schauen, dass keiner zu kurz kommt?


Diese Fragen können dir helfen, alte Muster zu durchbrechen und neue Verhaltensweisen auszuprobieren.


💡 Fazit: Wenn du immer wieder an falsche Partner gerätst kann das auf unbewusste Muster hindeuten


Wenn du immer wieder an „falsche“ Partner gerätst, bedeutet das nicht, dass du zum Scheitern verurteilt bist. Es zeigt vielmehr, dass sich unterbewusst alte Muster abspielen.

Indem du sie erkennst, hinterfragst und dir erlaubst, neue Entscheidungen zu treffen, öffnest du dich für eine Beziehung, die dir wirklich entspricht – mit einem Partner, der dich sieht, wertschätzt und mit dem du auf Augenhöhe wachsen kannst. 💛


Bleib offen, aber bleib dir treu.


Alles beginnt bei dir,

Deine Donata


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